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Berechne deine Rentenlücke richtig – drei Vorgehensweise und ihre Vor- und Nachteile

Image by Caroline Hernandez

Warum solltest du überhaupt ein Leben lang sparen, wenn du dein Leben doch jetzt genießen kannst? Warum auf so vieles verzichten, wenn du dein Geld für schöne und tolle Dinge ausgeben könntest? Warum Geld zurücklegen, wenn es doch eine Rente gibt, die dich nach Renteneintritt finanziell versorgen soll? Die Antwort auf diese Fragen ist so einfach wie erschreckend und in diesem Artikel wirst du sie erfahren.

Download Vorlagen

Über den folgenden Button kannst du die Vorlagen für die vorgestellten Berechnungsvarianten kostenlos herunterladen, damit du problemlos und ganz einfach deine Rentenlücke berechnen kannst.

1. Was versteht man unter der Rentenlücke?

Die Rentenlücke

Viele Menschen müssen bei Eintritt in den Ruhestand ihren Lebensstandard erheblich einschränken, da ihre Rente einfach nicht mehr für ihre gewohnte Lebensweise ausreicht. Selbst jene, die über Jahrzehnte in das Rentensystem eingezahlt haben, erhalten oft eine Rente von weniger als 50% ihres letzten Nettogehalts.

 

Und hier spricht man auch von der Rentenlücke, also der Unterschied zwischen dem letzten Nettogehalt und der tatsächlichen gesetzlichen Rente, die man später vom Staat erhält. Wenn dein Ziel also darin besteht, auch im Rentenalter ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen, solltest du frühzeitig mit der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau beginnen.

 

Das Ziel besteht darin, mithilfe deiner Rentenlücke das erforderliche Vermögen zu berechnen, das du bis zum Renteneintritt angespart haben solltest. Dieses Vermögen sollte ausreichend hoch sein, um deinen Lebensunterhalt bis zum Lebensende zu decken, deine Rentenlücke zu schließen und somit deinen Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

 

Schließlich möchtest du nach vielen Jahren harter Arbeit eine ruhige und wohlverdiente Rente genießen, ohne dir Sorgen über Geld machen zu müssen oder die Notwendigkeit zu verspüren, weiter zu arbeiten, nur um deine bescheidene Rente aufzubessern.

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2. Reicht meine Rente wirklich nicht zum Leben aus?

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Leider nein - angenommen, ein Arbeitnehmer hat in den letzten 40 Jahren stets ein Durchschnittsgehalt bezogen – sein Gehalt betrug 2023 etwa 43.142€ Brutto, was bei Steuerklasse 1 einem monatlichen Nettogehalt von ca. 2.382,80€ entspricht. Wenn dieser Arbeitnehmer nach 40 Jahren in den Ruhestand geht, erhält er eine Rente von etwa 1.504€ Brutto.

 

Von dieser Rente werden noch Beiträge zur Krankenversicherung, Pflegeversicherung und gegebenenfalls Steuern abgezogen. Um den Worst-Case abzubilden, würde ich pauschal etwa ein Drittel abziehen. Unser Arbeitnehmer, der 40 Jahre hart gearbeitet und ein gutes Gehalt bezogen hat, kann mit einer Rente von etwa 1.033€ pro Monat rechnen.

Wie du siehst, bleiben ihm also weit weniger als 50% von seinem letzten Nettogehalt! Wie du bereits gelernt hast, bezeichnet man diesen Unterschied zwischen dem letzten Nettogehalt und dem ersten Rentengehalt auch als Rentenlücke.

 

Damit du deinen Lebensstandard bei Renteneintritt aufrechterhalten kannst, sollte es dein Ziel sein, diese Rentenlücke zu schließen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass du über die Jahre hinweg sparst und ein Vermögen aufbaust, das dir eine sorgenfreie Rente ermöglicht. Dieses Vermögen bezeichne ich auch gerne als "das große finanzielle Ziel". Wie groß dieses Vermögen sein muss, hängt jedoch von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Den Steuerabgaben: Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich vorherzusehen, wie sich die steuerlichen Abgaben bis zum Renteneintritt entwickeln werden. Daher ist es schwierig dieses Risiko beim großen finanziellen Ziel richtig abzubilden.

 

  • Der Inflation: Auch die Inflationsentwicklung lässt sich leider nicht voraussagen. Wir können nur hoffen, dass die EZB ihr Ziel einhält und die Inflation bei durchschnittlich 2% liegen wird.

 

  • Deinem Lebensstandard: Diesen Punkt kannst du zum Glück beeinflussen. Menschen gewöhnen sich jedoch schnell an ihren hart erarbeiteten Lebensstandard. Diesen bei Renteneintritt stark zu reduzieren, dürfte vielen nicht einfach fallen, geschweige denn gefallen.

 

  • Der gesetzlichen Rente: Selbstverständlich hängt das notwendige Vermögen auch von der Rente ab, die du später erhalten wirst. Je später du jedoch in die Rente eintrittst, mit desto weniger Rente würde ich rechnen.

 

  • Der Berechnungsgrundlage: Dein finanzielles Ziel bzw. das Vermögen, das du bis zu deinem Renteneintritt angespart haben solltest, hängt stark von der Berechnungsgrundlage ab. In diesem Artikel wirst du drei verschiedene Varianten kennenlernen.

3. Herausforderung bei der Berechnung deiner Rentenlücke

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An diesem Punkt stellen sich viele die spannende Frage, wie ihre eigene Rentenlücke berechnet werden kann. Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz trivial. Tatsächlich gibt es mehrere Berechnungsvarianten mit deutlich unterschiedlichen Ergebnissen.

 

Gerade für Laien kann es schwierig sein, die richtige Vorgehensweise zu wählen. Die Wahl einer zu optimistischen Variante kann schwerwiegende Folgen für die eigene Rentenziele und Wünsche haben. Denn bei der Berechnung der Rentenlücke bzw. dem großen finanziellen Ziel können verschiedene Risiken berücksichtigt werden oder auch nicht.

Je mehr Risikofaktoren berücksichtigt werden, desto höher muss auch das angesparte Vermögen bis zur Rente sein. Werden jedoch keine oder zu wenige Risikofaktoren einkalkuliert, kann es im schlimmsten Fall dazu führen, dass das angesparte Vermögen bei Renteneintritt schlichtweg zu gering ist und nicht lange genug reicht.

Man muss jedoch erwähnen, dass nicht alle Risikofaktoren vernünftig berücksichtigt werden können. Da keiner vorhersagen kann, wie sich beispielsweise die Inflation oder die Steuerabgaben in den nächsten Jahren entwickeln werden. Es bleibt also nichts anderes übrig, als gut gemeine Annahmen zu treffen.

 

Um die Unterschiede deutlich aufzuzeigen, werde ich dir drei Berechnungsvarianten vorstellen:

 

  • Die optimistische Variante

  • Die realistische Variante

  • Die pessimistische Variante

 

Zu jeder Variante fasse ich die Vor- und Nachteile zusammen, damit du am Ende selbst entscheiden kannst, mit welcher Rentenlücke du zukünftig arbeiten möchtest.

4. Variante 1: die optimistische Berechnungsvariante

Von der folgenden Berechnungsvariante würde ich dir tatsächlich abraten. Das Risiko ist einfach zu hoch, dass dein angespartes Vermögen vom Renteneintritt bis zu deinem Tod nicht ausreichen wird. Trotzdem möchte ich dir diese Variante vorstellen und auf die einzelnen Schwachstellen eingehen. Immerhin kannst du sie zur Hand nehmen, um zumindest das absolute Minimum deines finanziellen Ziels zu berechnen.

 

Schauen wir uns dazu die Berechnung etwas genauer an:

Folie1.PNG

Schwachstelle #1 - Alter abschätzen

 

Schon die erste Frage bei dieser Berechnungsvariante halte ich für eine große Schwachstelle. Es ist schwierig abzuschätzen, wie alt man wird und solche Vorhersagen können leicht danebenliegen. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Lebenserwartung in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, besonders angesichts des enormen medizinischen Fortschritts, den wir gerade und in den letzten Jahren erleben durften. Wir können uns vermutlich kaum vorstellen, welche medizinischen Möglichkeiten in den nächsten 20-40 Jahren noch entstehen werden.

 

Schwachstelle #2 - 70%-80% des Nettogehalts als Rente ansetzen

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Vorgabe, dass man etwa 70-80% seines Nettogehalts als Einkommen in der Rente ansetzen sollte. Das erscheint mir zu pauschal betrachtet. Jemand mit einem Nettoeinkommen von 2.000€ oder weniger sollte keinesfalls nur 70-80% ansetzen, da dies finanziell in der Rente knapp werden könnte. 

 

Nur wenn es dir heute gelingt, einen Großteil deines Einkommens zu sparen, kannst du im Rentenalter eine niedrigere Rente im Vergleich zu deinem Nettoeinkommen in Betracht ziehen. Denn dann besteht keine Notwendigkeit mehr, weiter Geld zu sparen.

In diesem Fall überlege dir, mit viel Geld du heute auskommen würdest. Angenommen du verdienst 3.500€ Netto und hast eine Sparrate von 1.000€, dann könnte man davon ausgehen, dass dir 2.500€ zum Leben ausreichen würden.

Schwachstelle #3 - Inflation während der Ansparphase nicht berücksichtigt

 

Der größte Kritikpunkt bei dieser Berechnungsvariante ist, dass bei den angenommenen 2.000€ als Gesamtrente keinerlei Inflation während der Ansparphase berücksichtigt wurde. Wenn du heute mit 2.000€ auskommst, werden diese in 37 Jahren, wie im obigen Beispiel angenommen, bei weitem nicht mehr ausreichen. Nehmen wir an, die durchschnittliche Inflation beträgt 2%, dann entsprechen 2.000€ in 37 Jahren nur noch etwa 961€.

 

Du bekommst zwar nominell 2.000€ Rente ausbezahlt, aber aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten hat dieser Betrag im Vergleich zu heute, mehr als die Hälfte an Kaufkraft verloren.

 

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht dies:

 

Angenommen 2.000 Eiskugeln würden heute 2.000€ kosten, dann würdest du in 37 Jahren für denselben Betrag nur noch 961 Eiskugeln erhalten. Allein deshalb ist der oben genannte Berechnungsansatz problematisch.

Beispiel Inflation

Da also während der Ansparphase keine Inflation berücksichtigt wird, geht man bei dieser Variante davon aus, dass die Rente im gleichen Verhältnis wie die Inflation steigen wird. Darauf würde ich mich allerdings nicht verlassen und das halte ich auch für durchaus unplausibel.

 

Ein weiteres Problem bei dieser Betrachtungsweise ist auch, dass die Rente nur einen Teil von unserem jetzigen Einkommen entspricht. Selbst wenn die Rente jedes Jahr die Inflation ausgleichen würde, hätten wir zum Renteneintritt ein niedrigeres Einkommen.

 

Für alle, die noch 20-40 Jahre bis zur Rente haben, können vermutlich froh darüber sein, wenn sie überhaupt noch etwas ausbezahlt bekommen. Deshalb ist es ratsamer wie in Variante 2, die Inflation bis zum Renteneintritt zu berücksichtigen.

Schwachstelle #4 - Geringes finanzielles Ziel und hohe Verzinsung in der Rentenphase

Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass das errechnete finanzielle Ziel vergleichsweise niedrig ist. Die Annahme, dass es während der Rente mit durchschnittlich 5% wachsen wird, erfordert außerdem, dass es auch in risikoreichere und schwankungsreicheren Anlagen investiert werden muss.

 

Das kann zu Schwierigkeiten führen. Stellen wir uns vor, ein Teil des Vermögens wird an der Börse investiert und kurz vor Renteneintritt kommt es zu einem Crash. In diesem Szenario schwindet das begrenzte Sparvermögen, während du gleichzeitig Geld zum schließen deiner Rentenlücke entnehmen musst.

 

Abhängig von der Dauer des Crashs könnte dein Vermögen schneller aufgebraucht sein. 230.000€ erscheinen zwar als ein beträchtlicher Betrag, aber sie sind schlichtweg zu niedrig angesetzt. Es gibt zu viele Risiken, die dazu führen können, dass dieses Vermögen nicht ausreichen wird. 

 

Daher habe ich die Berechnungsgrundlage angepasst, um ein realistischeres finanzielles Ziel zu erhalten. Bevor du jedoch dein finanzielles Ziel mit dieser optimierten Variante berechnest, solltest du die gerade eben präsentierte Vorgehensweise durchführen. Dadurch erhältst du später einen Einblick, wie stark dein finanzielles Ziel allein von der Berechnungsgrundlage abhängig ist.

4.1 Erläuterung der wichtigsten Berechnungsschritte

Nachfolgend möchte ich näher auf die einzelnen Berechnungsschritte eingehen und sie erläutern. Damit du problemlos deine Rentenlücke berechnen kannst.

 Zu Schritt 1-4

Die ersten vier Schritte sollten selbsterklärend sein. Beantworte deshalb einfach die aufgeführten Fragen.

Zu Schritt 5

Der erste interessante Aspekt könnte für dich sein, wo du die Information über deine monatliche Rente findest. Dafür benötigst du deinen Rentenbescheid. Auf der Vorderseite findest du einen Abschnitt mit folgenden Informationen:

Rentenbescheid.jpg

Der relevante Betrag ist der untere Wert 1.016,30€, der deine Bruttorente repräsentiert. Es ist wichtig zu betonen, dass dies nicht der Betrag ist, den du letztendlich ausgezahlt bekommst! Hiervon müssen noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie Steuern abgezogen werden.

 

Um auf der sicheren Seite zu sein, schlage ich vor, pauschal 30% von diesem Betrag abzuziehen und somit eine Nettorente von 711€ für die Berechnung deiner Rentenlücke anzusetzen. Wenn du jedoch noch keinen Rentenbescheid erhalten hast, wäre es ratsam, pauschal eine Nettorente von 700€-1.000€ anzunehmen.

Zu Schritt 6 & 7

Diese beiden Schritte sollten wieder selbsterklärend sein.

Zu Schritt 8

Als zusätzliche Unterstützung möchte ich dir eine äußerst interessante Website vorstellen:

Diese Webseite wird dir helfen, dein finanzielles Ziel sowie die monatliche Sparrate zu berechnen. Lass mich dir diese Berechnungsschritte anhand des zuvor präsentierten Beispiels erläutern. Dafür wollen wir als erstes das finanzielle Ziel berechnen (Schritt 8):

Diese Berechnung kann selbst mit Excel etwas aufwendig sein. Daher besuchen wir jetzt die Website www.zinsen-berechnen.de und wählen in der Leiste den Reiter "Vorsorge" und anschließend den Rechner "Entnahmeplan" aus.

Auf der neuen Seite mit dem entsprechenden Rechner befindet sich rechts die Frage: "Was berechnen?". Dort wählen wir den Punkt "Kapitalvermögen berechnen" aus, was unser finanziellem Ziel entspricht. Die restlichen Felder füllst du wie im Bild unten dargestellt aus:

Zinsen-berechnen_Variante1.JPG

Die meisten Felder sollten wieder selbsterklärend sein, mit Ausnahme eines Punktes: der "Dynamik". Hierbei handelt es sich um die jährliche Steigerung der monatlichen Kapitalentnahme um 2%. Dies berücksichtigt die Inflation, die in unserem Beispiel mit 2% festgelegt wurde.

 

Diese Anpassung betrifft jedoch nur einen Teil unserer monatlichen Einnahmen, nämlich den Teil, den wir durch die Kapitalentnahme erhalten. Der andere Teil besteht aus unseren Rentenbezügen. Trotz der Hoffnung auf eine jährliche Anpassung der Rente sollte man nicht darauf vertrauen, dass diese mit der Inflation Schritt halten kann.

 

In diesem Beispiel könnte es also geschehen, dass die Inflation nur teilweise ausgeglichen wird, wenn die Rente ab Rentenbeginn einen Großteil der monatlichen Einnahmen ausmacht. Über die Jahre hinweg besteht somit die Möglichkeit, dass der Lebensstandard dadurch zunehmend abnimmt.

Abschließend solltest du nicht vergessen, den Haken bei "Steuersatz" zu setzen. Die voreingestellten Werte können in diesem Fall beibehalten werden. Nachdem du die Maske entsprechend dem Bild ausgefüllt hast, klickst du auf den Button "Berechnen" und schon erhältst du das Ergebnis, das berechnete Kapitalvermögen in Höhe von 249.512,96€.

Zu Schritt 9

Im Beispiel wurde davon ausgegangen, dass die Person mit 30 Jahren beginnt zu sparen. Du solltest daher dein aktuelles Alter berücksichtigen und die Zeitspanne bis zum Renteneintritt entsprechend eintragen.

Zu Schritt 10

Für den abschließenden Schritt 10, das Berechnen der monatlich erforderlichen Sparrate, musst du einen anderen Rechner verwenden. Klicke dazu in der Leiste auf den Reiter „Anlegen und Sparen“ und wähle den „Sparrechner“ aus.

Da wir die monatliche Sparrate berechnen wollen, musst du rechts den Haken bei „Sparrate berechnen“ setzen. Trage den Zinssatz, die Ansparzeit und das berechnete Endkapital ein, wie im folgenden Bild dargestellt und drücke auf den Button „berechnen“.

Als Ergebnis erhältst du die monatliche Sparrate, die du mindestens investieren musst, um in 37 Jahren bei einer durchschnittlichen Rendite von 5% ein Vermögen von 250.000€ aufzubauen.

 

Mit diesem Wissen steht dir nun die Möglichkeit offen, mithilfe der optimistischen Berechnungsvariante dein finanzielles Ziel problemlos zu ermitteln.

4.2 Fazit zur Berechnungsvariante 1

Die erste vorgestellte Vorgehensweise hat erhebliche Schwächen, was dazu führen könnte, dass du zu wenig sparst und deine Rentenlücke nicht zuverlässig schließt. Aus diesem Grund rate ich auch von dieser Berechnungsvariante ab. 

Nachfolgend habe ich dir die die Vor- und Nachteile dieser Variante nochmal kompakt zusammengefasst:

Vor- und Nachteile Rentenlücke Variante 1

5. Variante 2: die realistischere Berechnungsvariante

Nachdem du nun dein optimistisches finanzielles Ziel kennst, wollen wir uns die realistischere Berechnungsvariante anschauen. Diese baut auf der eben vorgestellten Vorgehensweise auf, weist jedoch einige markante Unterschiede auf:

 

  • Wir setzen ein höheres Lebensalter an, wie zum Beispiel 100 Jahre.

 

  • Du nimmst 100% deines Nettogehalts als notwendige Rente an.

 

  • Während der Ansparphase wird eine Inflation von 2%, bezogen auf 100% deines Nettoeinkommens berücksichtigt. Ab Renteneintritt wird jedoch die Inflation nicht weiter betrachtet. Dies geschieht aus dem einfachen Grund, dass dein finanzielles Ziel andernfalls so hoch ausfallen würde, dass deine Motivation zum Sparen vergehen könnte.

 

Ein bleibender Risikofaktor bei dieser Variante ist, dass wir weiterhin davon ausgehen, dass das Vermögen sich nach Renteneintritt weiter mit 5% Rendite entwickelt. Dies ist nur möglich, wenn das Vermögen auch in risikoreichere Anlagen investiert ist, was jedoch kurz vor Renteneintritt ganz oder teilweise vermieden werden sollte. Wenn wir jedoch alle Risikofaktoren berücksichtigen, könnte die errechnete Summe unrealistisch hoch ausfallen und unerreichbar sein.

Für die spätere Berechnung deiner Rentenlücke und deines finanziellen Ziels kannst du die folgende Vorlage verwenden:

Folie3.PNG

Wichtiger Hinweis

Für jemanden mit einem Durchschnittsgehalt oder weniger könnte es bereits schwierig werden, das berechnete Sparziel der optimistischen Berechnungsvariante zu erreichen. Falls du ebenfalls feststellst, dass du die monatliche Sparrate nicht stemmen kannst, solltest du trotzdem unbedingt nach Wege suche, um dein monatliches Einkommen zu erhöhen bzw. deine Ausgaben zu reduzieren.

5.1 Erläuterung der wichtigsten Berechnungsschritte

Du gehst genauso vor wie bei der Berechnungsvariante 1 und verwendest die gleichen Rechner auf www.zinsen-berechnen.de, um dein finanzielles Ziel und deine monatliche Sparrate zu berechnen.

Zu Schritt 4

 

Für diese Variante kommt lediglich ein weiterer Rechner zum Einsatz und zwar für Schritt 4 "Wie viel Geld werde ich in meiner Rente monatlich, nach Inflation, brauchen".

 

Angenommen, wir würden heute mit 2.000€ auskommen, dann müssen wir betrachten, welcher Betrag bei Renteneintritt, nach Inflation, den heutigen 2.000€ entspricht. Dafür wählst du auf der Seite www.zinsen-berechnen.de im Reiter "Vorsorge" den "Inflationsrechner" aus.

 

Trage dort den Ursprungsbetrag, also den heutigen Betrag ein, mit dem du monatlich auskommen würdest. Anschließend gibst du die Inflation von 2% und den Zeitraum (die Ansparphase von 37 Jahren) an und drückst abschließend auf den Button "Berechnen".

Unser Ergebnis ist der Wert in "zukünftiger Preis". Wenn wir also heute für 2.000€ auch 2.000 Eiskugeln kaufen könnten, dann benötigen wir in 37 Jahren, also bei Renteneintritt, 4.161,37€, um die gleiche Anzahl an Eiskugeln zu erhalten.

 

Von diesem Betrag ziehst du anschließend deine betriebliche und gesetzliche Rente ab. Achte darauf, dass du die Nettorenten und nicht die Bruttorenten berücksichtigst. Auch etwaige Rentenerhöhungen würde ich an dieser Stelle nicht betrachten.

 

Sollte die Rente bei Renteneintritt doch höher ausfallen, ist das schön und du kannst es dankend annehmen. Bei der Berechnung unserer Rentenlücke wollen wir jedoch vom Worstcase ausgehen und hoffen, dass wir immerhin die Rente erhalten, die auch auf unserem Rentenbescheid steht.

Zu Schritt 8

Achte darauf, dass du wie oben erwähnt eine Inflation von 0% annimmst. Wir wollen nach Rentenbeginn die Inflation nicht weiter betrachten. Das ist nicht optimal, aber ansonsten würde dein finanzielles Ziel und deine monatliche Sparrate noch höher ausfallen. 

Nun kannst du mit Hilfe der zweiten Variante dein finanzielles Ziel und deine monatliche Sparrate berechnen.

5.2 Fazit zur Berechnungsvariante 2

Wenn du nun alles korrekt berechnet hast, sollte dein finanzielles Ziel und deine monatliche Sparrate deutlich höher ausfallen als in Variante 1. Wenn sich nämlich Waren und Dienstleistungen im Durchschnitt um 2% pro Jahr verteuern, hat dies einen starken Einfluss auf dein monatliches Einkommen, das du zum Leben benötigst. Meiner Meinung nach sollte dies nicht unbeachtet bleiben, wie es in Variante 1 der Fall ist.

 

Streng genommen sollte auch während der Rentenphase die Inflation weiterhin berücksichtigt werden, ähnlich wie in Variante 1. Hätten wir diesen Aspekt ebenfalls eingerechnet, wäre dein finanzielles Ziel noch bedeutend höher ausgefallen.

 

Du kannst es aus Neugier einmal berechnen und betrachten, wie hoch das Vermögen und deine monatliche Sparrate wären, wenn du auch während der Rentenphase 2% Inflation annimmst. Wenn du glaubst, dass du diese monatliche Sparrate bewältigen kannst, kannst du dir auch durchaus das als finanzielles Ziel setzen.

 

Möglicherweise hast du nun festgestellt, dass die monatliche Sparrate bei dieser Variante einen Großteil deines Einkommens ausmacht. Besonders wenn du zu denjenigen gehörst, die 2.000€ oder weniger verdienen, wird es vermutlich sehr schwierig sein, die monatliche Sparrate aufzubringen.

 

Du solltest jedoch unbedingt nach Wegen suchen, wie du das bewältigen kannst. Alles andere würde dazu führen, dass du vermutlich bei Renteneintritt deinen Lebensstandard einschränken müsstest.

Vor- und Nachteile Rentenlücke Variante 2

6. Variante 3: die pessimistische Berechnungsvariante

Tatsächlich gibt es noch eine pessimistischere Berechnungsvariante. In diesem Fall soll das finanzielle Ziel so hoch sein, dass man allein von den Zinserträgen die monatliche Rentenlücke schließen kann. Der große Vorteil dabei ist, dass unabhängig vom Alter, das Sparvermögen ausreichen wird.

 

Es liegt vermutlich auf der Hand, dass deshalb auch das finanzielle Ziel und die monatliche Sparrate entsprechend hoch sein müssen. Ich persönlich finde es sehr spannend, wenn man dieses Ziel kennt. Tatsächlich handelt es sich dabei auch um die Variante, die ich für mich gewählt habe.

Diese Vorgehensweise werde ich jedoch nicht in diesem Blogartikel näher beschreiben, ganz einfach aus dem Grund, weil ich sie in meinem kostenlosen Workshop ausführlich erläutere. Außerdem erhältst du in diesem Workshop viele weitere spannende Informationen:

 

  • Erhalte ein umfangreiches Grundwissen zum deutschen Rentensystem

  • Lerne vor welchen Herausforderungen unser Rentensystem steht

  • Erhalte hilfreiche Details zur Renteninformation

  • Lerne die dritte Berechnungsvariante kennen, mit der du dein finanzielles Ziel berechnen kannst, das dir sicher bis zum Lebensende reichen wird

 

Wenn ich dein Interesse an meinem kostenfreien Workshop geweckt habe, dann schreibe dich einfach ein. Du erhältst dann direkten Zugang und kannst gleich mit dem Workshop beginnen.

Glückliches Ehepaar im Ruhestand

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Rentenlücke

Abschließend habe ich dir noch die Vor- und Nachteile der pessimistischen Berechnungsvariante zusammengefasst.

Vor- und Nachteile Rentenlücke Variante 3

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